Mittwoch, 29. September 2010

Ein wenig von den Schattenseiten meiner Reise

Da Ihr euch sicher vorstellen könnt, dass nicht alles immer rosig läuft, möchte ich Euch heute ein wenig von den Schattenseiten erzählen. Nicht weil der Tag heute so schlimm war, sondern weil ich Euch nichts vorenthalten möchte und auch das zu meiner Reise gehört.




Eigentlich ist es wirklich nicht meine Art zu jammern, und dass möchte ich hiermit auch nicht, aber es gibt tatsächlich Momente, in denen das Leben hier für mich etwas schwer ist.
Der Grund dafür bin tatsächlich ich und ich, wie ich bin. Mit meinem anderen Aussehen falle ich nicht nur überall auf, sondern werde eher überall gesehen, habe nie wirklich die Chance, unterzutauchen und einfach alles im Stillen zu beobachten, was ich doch gerne täte. Sicher ist das eine Sache, an die man sich gewöhnen kann und an die ich mich noch gewöhnen werde. Aber stets im Mittelpunkt zu stehen ist schon manchmal ein einengendes Gefühl. So habe ich leider auch schon erfahren, das ich doch immer etwas mehr bezahle als all die anderen, was ich keinem so wirklich verübeln möchte, bin ich doch in der Tat in einem Land, wo sehr viel Armut herrscht und komme aus einem, wo so vieles so anders ist.
Mein schlimmstes Erlebnis dieser Art war am letzten Sonntag, als ich auf dem Weg zum College (im Taxi) im Stau von 2 Jungen betätschelt wurde und die trotz barscher Ansage, viel Spaß daran empfanden und weitermachten, selbst dem Auto nachliefen. Ich hingegen musste mit den Tränen kämpfen, wollte stark sein und darüber stehen, aber es war nicht leicht. Zur Krönung dieser Erfahrung hat dann ein Polizist bei einer Kontrolle direkt danach, mich anfangs nicht passieren lassen sondern stattdessen mit mir, meiner Aufenthaltsgenehmigung und meinem Internationalen Führerschein diskutieren wollen. Gottseidank haben sich dann die anderen Insassen eingemischt und bestätigt, dass es gar keinen Anlass zur Diskusion gäbe.
Mich machen solche Momente wütend, nicht wirklich weil ich betroffen bin, sondern weil ich so schlecht mit Diskriminierung umgehen kann und so etwas so schwer verstehe.
Nach solchen Momenten, muss ich mir dann eingestehen, dass ich es etwas unterschätzt habe, alleine, als Weiße, in ein nicht so stark von Tourismus geprägtes Land zu reisen. Ich habe zwar viel darüber im Vorhinein nachgedacht, aber wie will man etwas greifen, dass man noch nie gefühlt oder gespürt hat...
Ich bin sicher, dass ich mich daran gewöhnen werde, aber das fällt mir momentan noch in einigen Momenten schwer.
Dann denke ich aber an all die Menschen, die mich hier mit offenen Armen empfangen haben und so lieb zu mir sind. Das hilft mir sehr und auch das gehört wohl zu meiner Reise.

PS. Wenn dieses Sternenbild am Himmel zu sehen ist, leutet es das Ende der Fastenzeit (Ramadan) ein. Es war hier so wunderschön zu sehen und alle Muslime haben gefeiert und gemampft.

2 Kommentare:

  1. Courage ma puce! des jeunes gars sont pareils partout, à Berlin et à Yaoundé, et ce qui est different de toi-même toujours est le plus intéressant! Je suis sure que tu vas t'en sortir!
    Gros Bisous
    Susa-Sasu

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  2. Meine Süße endlich habe ich deine Seite bekommen können,hatte ein kurzes Gespräch mit deiner Schwester...sitze vorm PC und muss weinen, weil ich nicht will, das Menschen so zu dir sind, eins weiß ich aus der Erfahrung mit Steve aus Jamaika unsere Haut ist für die Menschen aus Afrika oder sonstwo so interessant das sie manchmal einfach zu packen müssen...Steve dachte immer er zerreisst meine Haut wenn er sie anfasst. (Das muss so schön sein wie für uns damals unter Lansis Bauch zu streicheln, kannst dich noch erinnern.)
    Ach ja und noch son Tip: schlechte erfahrungen macht man immer hier ein paar Beispiele:
    1. ich wurde fast entführt in Indonesien
    2. Hannes werner wurde 17 mal überfallen
    3. Mark wessely wurde richtig ausgeraubt in Indien
    4. Raphael Krause hatte einen schweren Motorradunfall und wurde einfach auf der Straße liegen lassen
    5. Doreen Watermann wurde vergeweiltigt in Indonesien
    ....so schlimm es auch ist alle Leute die ich hier aufgezählt habe, kenne ich persönlich und weißt du was sie gemeinsam haben?????

    Sie Lieben das Reisen und wollen immer wieder weg....lass den kopf nicht hängen du schöne (unwiderstehliche) weiße Frau...hak die Typen ab und schau das nicht schlimmeres passiert.
    ich und die Kinder und auch der liebe Kai hoffen das beste für dich und knuschen dich aus der ferne
    deine Yvonne

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