Sonntag, 17. Oktober 2010

Madame Rosette

Heute war ich zu Besuch bei einer der Lehrerinnen vom Promhandicam, Madame Rosette. Mit ihr hatte ich die meiste Zeit verbracht und mich sehr gut verstanden, so dass ich ihre Einladung gerne angenommen hatte.
Ich hatte mich sehr auf das Treffen gefreut und darauf, das Leben von Rosette und ihrer kleinen Familie etwas kennenzulernen. So traf ich gegen 15 Uhr bei ihr ein, mit im Gepäck Kekse für die Kleinen und Limonade für die Großen. Üblicherweise, so habe ich mir sagen lassen, bringt man zu Einladungen eine Kleinigkeit für die Gastgeberin mit, ähnlich wie bei uns, nur das mein sonst eher üblicher Strauß Blumen etwas Pragmatischem wich.
Dann hatte ich die Möglichkeit, auch mal in andere Lebensumstände Einblick zu erhalten. Denn Rosette ist alleinerziehende, arbeitende Mama der kleinen 8 Monate alten Annis. Der Papa besucht und pflegt zwar den Kontakt zu beiden, aber Rosette und er sind nicht mehr zusammen und sie bestreitet den Lebensunterhalt allein von ihrem Gehalt. Trotzdem wurde ich wie so oft mit offenen Armen empfangen und reichlich verköstigt. Es gab so gar mein derzeitiges Lieblingsessen- le riz avec sauce des arachide et bouilli/ Reis mit Erdnusssoße und gekochtem Rindfleisch. Meine Güte, war das wieder lecker. Und dazu ein Amstel (kamerunisches Bier). Nach dem Essen haben wir es uns dann draußen gemütlich gemacht und geschnattert, ein wenig über Deutschland, Afrika, die Unterschiede beider Kulturen und Länder, die Probleme und Männer. Und irgendwann bin ich aufgebrochen, um vor Sonnenuntergang wieder zu Hause zu sein.
Also ein Sonntag, wie er sein sollte: Ruhe/ Entspannung, gutes Essen und nette Gespräche... diesmal in Afrika.



Das ist Rosette, ihre Nachbarin im Hintergrund und die Kinder der Nachbarin (insgesamt 6 Mädchen, kein Junge) und Annis auf ihrem Arm






Das Haus von Rosette bzw, dort wo der blaue Eimer steht ist der Eingang zu ihrer Wohnung, eine Zwei- Raum- Wohnung mit ich schätze insgesamt 20 m². Klein aber fein.
Das ist der Ausblick auf einen Teil von Yaounde. Häuser über Häuser, Hütten über Hütten, umgeben von den 7 Bergen von Yaounde.
Zufall oder Schicksal, dass ich aus Rostock komme, der Stadt der 7 Tore, Kirchen, Türme...



Das sind die ältesten der 6 Mädels und auch sie packen schon fleißig mit an. Gleich geht es zum Wasserholen, denn bald wird das Abendbrot vorbereitet und alle Familienmitglieder wollen gewaschen und geputzt werden. Die größere von beiden im Hintergrund ist gerade 8 Jahre und hat schon ganz schön Muckis.



Und hat man keinen 1000 Liter Kanister wie Mama und Papa, braucht man Eimer, ganz viele und leere Flaschen für das Trinkwasser.

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