Nun habe ich zwei Tag in meiner neuen Praktikumsstelle "le centre" hinter mir und kann ein wenig berichten.
Dort leben vor allem beeinträchtigte oder verwaiste Menschen (jeglichen Alters), meist aus Kamerun, und finden nicht nur Anklang und ebenfalls Betroffene, sonder auch Menschen, die ihnen mit dem nötigem Respekt entgegen treten.
Die letzten zwei Tage habe ich nun mit den "Abandonnes" verbracht, den Kindern und Jugendlichen, die auf Grund ihrer Beeinträchtigung von ihren Ursprungsfamilien verlassen wurden. Die eine Gruppe besteht aus 10 Kindern, die teilweise mehrfach beeinträchtigt sind, oft körperlich und geistig. Viele von ihnen sind sehr pflegebedürftig und auf fremde Hilfe angewiesen, andere können die dort ansässige Schule besuchen und ein wenig einen Alltag wie viele andere leben.
Die Wohnhäuser sind in Mehrbettzimmer aufgeteilt, wo ungefähr Gleichaltrige sich einen Raum für sich schaffen. Bei den Kinder und Jugendlichen gibt es, wie ich sagen würde, Hausmütter, die offensichtlich 24 Stunden des Tages dort verbringen und sich um die Kleinsten kümmern, ebenfalls um Essen, Sauberkeit/ Hygiene, Wäsche und Betreuung. Also ein Fulltimejob.
In meiner Gruppe wohnen eine Mama und ihre Tochter, die leicht gehbeinträchtigt ist.Zusammen bewältigen sie die Aufgaben seit nunmehr sechs Jahren.
Am ersten Tag war ich ganz schön erschlagen von den Eindrücken, die dort auf mich warteten. Viele Kinder, schwer vom Schicksal getroffen, verstoßen. Dann die Ergotherapie, noch mehr kleine bis Kleinstkinder, die bei der ihnen so hilfreichen und notwendigen Therapie bitterlich weinten. Da musste ich wieder ganz schön kämpfen, mit mir und den Tränen.
Aber heute ging es schon besser und ich versuche, einfach etwas zu da zu sein, zu helfen, wo ich kann und zu beobachten. Und die Kinder sind sehr dankbar dafür.
Und wenn ich dann einen Augenblick für mich brauche, gehe ich einfach ums Eck und schaue mir die Berge an, die von hier aus so atemberaubend sind.
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