Mittwoch war einer dieser Tage, die man lieber nicht erleben, aber doch durchleben muss.
Ich erwachte aus einem Streit, den ich im Traum mit Franzi gefuehrt hatte, einem Streit, wie ihn nur zwei Sturkoepfe fuehren koennen und ich waere so gerne wieder eingeschlafen, um den Streit zu beenden. Doch dann folgte ein Anruf von Sorel. Sie musste mir mitteilen, dass eines der Kinder, welches im Centre lebte, seiner Krankheit erlegen war. Mit der Ungewissheit darueber, um welche Kind es sich drehte, kannte ich doch alle, nur nicht alle Namen, fuhr ich am Morgen durch die Stadt, schweigend, ohne Worte, die bunte Welt draussen ploetzlich ganz grau wahrnehmend. Als ich an kam, blickte ich in leere Gesichter von Mama Beatrice und Sorel, war doch jedes der Kinder fuer sie wie das eigene. Dann die Gewissheit, dass es keines meiner Kinder war, aber ein Kind, dem ich ueber Wochen hinweg die Hand geschuettelt habe und noch Tage zuvor in seiner trauten Umgebung hab feiern sehn (la journee des handicapees, 3. Dezember).
Man hatte eine Krankheit unterschaetzt, die der Junge, hager wie es das Auge kaum ertraegt, durchlebt hatte und all die Medikamente schlugen nicht mehr an. Eine sehr ernuchternde Bilanz fuer ein viel zu kurzes Lebens, was bereits durch viele Taeler gehen musste.
Unglaublicher wird dies doch noch in einem Rahmen einer Institution, die staatlich gefoerdert doch einen sicheren Rahmen schaffen sollte. Aber nein. Gezeichnet vom Desinteresse des Gros der Gesellschaft, Verschweigen durch die Regierung und fehlender stabiler Foerderung ringt auch eine grosse Einrichtung wie le centre um jeden CFA fuer die Handicapees.
Mag man deshalb aufgeben, nein, vielmehr genau deswegen weitermachen. Tage danach ist die Trauer dem Wunsch weiterzumachen gewichen, das Tal ueberwunden, der Aufstieg begonnen. Weitermachen faellt leichter, wenn man seinen Gefuehlen freien Lauf laesst, sie zu und vergehen laesst.
Du Arme, das ist hart. Ich hoffe, Du gehst dennoch gestärkt aus dieser Art von Erfahrung raus. So abgedroschen wie es klingt, aber das gehört wohl zu solch einer Arbeit dazu... Ich bin in Gedanken bei Dir, oft, und schicke Dir ganz viel Kraft. Und so manches Mal träum' ich sogar von Dir und erlebe Deine Abenteuer mit. In der Hoffnung, dass Du alles heil überstehst, auch im Herzen,
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